Interview mit ÖH-Vorsitzenden Edin Kustura

„Kämpfe für ein Parkhaus und günstigere Öffis“ - Edin Kustura, ÖH-Vorsitzender

Seit einem Jahr ist Edin Kustura Vorsitzender der ÖH JKU. Im Interview mit dem ÖH Courier zieht er eine Zwischenbilanz und berichtet von seinen bisherigen Erfolgen und den nächsten Forderungen.

Wie war dein erstes Jahr als ÖH-Vorsitzender?

Es war sicher das spannendste Jahr meines Lebens bisher. Fordernd war es auf jeden Fall, aber es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ein Team von rund 400 ehrenamtlichen Studierenden zu leiten, ist keine leichte Aufgabe. Aber sie erfüllt mich voll und ganz. Der Teamspirit innerhalb der ÖH hat mir aber den Rücken gestärkt. Auch die Zusammenarbeit im Vorsitz funktioniert reibungslos.

Was hat die ÖH in dem Jahr konkret umgesetzt?

Der erste Punkt, den wir im Jänner 2018 in Angriff genommen haben, war der Ausbau der Sommerkurse. Die JKU-Studierenden wollen fleißig sein und im Sommer Prüfungen und Lehrveranstaltungen absolvieren. Letzten Sommer konnten wir mehr Sommer-Lehrveranstaltungen anbieten. Die sogenannte „Linzer Lösung“ für erwerbstätige Studierende war auch ein großer Brocken im letzten Jahr. Dass die Verschriftlichung der Kriterien seitens der Uni solange dauert, ist auch für uns unbefriedigend.

Seit kurzem gibt es in der Mensa den ÖH-Wasserspender mit Gläsern statt Plastikbechern. Da konnten wir uns mit der Mensa-Leitung einigen. Das ist mir wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit.

Was wurde in den Studienrichtungen konkret umgesetzt?

In den ÖH-Studienvertretungen sind uns 2018 einige große Erfolge gelungen. In der ÖH JUS – der größten aller Studienrichtungen mit 6.000 Studierenden – haben wir eine Petition gestartet und Einsparungen beim Gerichtsjahr verhindert. Außerdem gibt es in einem der größten Kurse (Anm.: Öffentliches Recht II (2)) eine Schwerpunktsetzung. Auch in den anderen Studienvertretungen ging einiges voran, beispielsweise in Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftspädagogik. Da wurden Voraussetzungsketten gekürzt. Das Studium muss man schnell abschließen können. Außerdem gibt es einen neuen Schwerpunkt in WiWi für die Auslandsanerkennung. Das war ganz zentral. Jetzt funktioniert die Anerkennung unkompliziert und ohne langes Verfahren.

Es hat sich also einiges getan. Bleibt da überhaupt noch Zeit zum Studieren?

Ja, es ist Einteilungssache. Mir ist es wichtig, dass ich im Studium trotzdem Fortschritte mache. In den letzten drei Semestern habe ich im Schnitt 20 ECTS gemacht und ein paar Prüfungen auf meinem Planer abhaken können.

Wie schaffst du für dich den Ausgleich zum Studium und der ÖH-Arbeit?

An meinen Wochenenden bin ich als Schiedsrichter im Einsatz. Das hilft, den Kopf freizubekommen. Außerdem habe ich im Sommer wieder begonnen, mehr zu laufen und trainiere auf einen Marathon hin.

Kannst du dir vom Schiedsrichter-Hobby etwas für die ÖH-Arbeit mitnehmen?

Als Schiri musst du sehen, urteilen und handeln – in wenigen Sekunden. Auch in der ÖH gibt es viele Entscheidungen zu treffen, damit es vorangeht. Außerdem lernt man, in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ein großes Thema ist nach wie vor die Parkplatzsituation an der JKU. Ist schon eine Lösung in Sicht?

Die Forderungen der Studierenden sind klar und werden auch von der ÖH-Umfrage begründet. Wir brauchen ein Parkhaus am Campus und ein billiges Öffi-Ticket für alle Studierenden. Wir verhandeln aktuell mit dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger, der Linz AG und Verkehrslandesrat Günther Steinkellner wegen der öffentlichen Anbindung und billigeren Öffi-Tickets. Mit der Uni sind wir in konstruktiven Gesprächen. Rektor Lukas nimmt das Thema mittlerweile sehr ernst.

Was ist das Ziel für dein drittes Semester als ÖH-Vorsitzender?

Wir werden am Parkplatz- und Öffi-Thema dranbleiben. Ein Parkhaus und billigere Öffi-Tickets müssen her. Wir steigen davon nicht runter, bis wir eine spürbare Verbesserung für die Studierenden erreicht haben. Dafür ist die ÖH ja auch da. Außerdem muss sich auch bei den Studienbedingungen einiges ändern. Es braucht ein größeres Angebot von Kursen und Lehrveranstaltungen. Auch die Angebote im Sommer müssen ausgebaut werden. Die Studierenden wünschen sich außerdem mehr Online-Learning. Das ist aus meiner Sicht mehr als zeitgemäß.

ÖH-Vorsitzender Edin Kustura im Word Rap:

Mein Lieblingsessen in der Mensa ist: Gebackenes Putenschnitzel
Mein aktueller Ohrwurm ist: Hartz IV und der Tag gehört dir
So viele Tassen Kaffee trinke ich am Tag: 2 bis 3
Meine nächste Prüfung ist: Arbeits- & Sozialrecht
Entspannen kann ich am Besten bei: meinen Eltern
Mich ärgert: wenn keine Haribo mehr da sind
Mein Lieblingsplatz an der Uni ist: das ÖH-Büro
Wenn ich an der JKU eine Sache sofort ändern könnte, wäre das: eine Summer School gründen