Teststrategie und Planungssicherheit für das Sommersemester

ÖH-Vorsitzender Mario Hofer fordert im ÖH-Interview eine Teststrategie für das Sommersemester. Vor allem die Erst- und Zweitsemestrigen sollen schrittweise ins Unileben finden.

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage kann man nicht davon ausgehen, dass es rasch eine Rückkehr zur Normalität geben wird. Wie wird das kommende Semester an der JKU ausschauen?

Wir haben wohl alle nicht damit gerechnet, dass uns das Virus so lange beschäftigen würde. So wie es jetzt ausschaut, wird es uns trotz Impfungen noch länger begleiten, mindestens bis in den Herbst hinein. Das kommende Semester wird wieder überwiegend im Digital- bzw. Hybridmodus stattfinden. Ich sage aber klar: Wir müssen unseren Erst- und Zweitsemestrigen ein zumindest halbwegs präsentes Campusleben ermöglichen. Sonst haben wir an den Unis eine „Generation Corona“, die nie ins Unileben gefunden hat.

Wie soll das genau ausschauen? Wir befinden uns nach wie vor in einem zumindest leichten Lockdown.

Sicherheit und der Schutz der Gesundheit gehen auf jeden Fall vor. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit einer zielgerichteten Teststrategie Präsenz ermöglichen können. Bildungsminister Faßmann sieht das ähnlich und hat den Unis jetzt zumindest Geld für Antigen-Tests an den Unis in Aussicht gestellt. Das ist ein erster Schritt – wenn auch das vorgeschlagene Budget von einer Million Euro für 22 Unis viel zu wenig ist. Ich finde es generell schade, dass die Universitäten bei der Verhängung von Corona-Maßnahmen immer außen vor gelassen werden.

Es gibt ja bereits eine Teststraße an der JKU. Wie soll das dann genau ausschauen?

Es ist wichtig, dass diese Teststraße auch im Sommersemester im Einsatz bleibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass gewisse Lehrveranstaltungen mit vorigen Tests präsent abgehalten werden. Natürlich unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen und Abstandsregelungen. Hinzu kommt der Fokus auf die jüngeren Studierenden. Diese sollen eine Möglichkeit bekommen, sich – zumindest mit Abstand – auch zu vernetzen und soziale Kontakte zu knüpfen. Als ÖH JKU merken wir, wir sehr das die Erst- und Zweitsemestrigen belastet. Klar ist, dass wir hier von den bundespolitischen Regelungen abhängig sind. Vielleicht erleben wir im März Lockerungen und ein zumindest ausgedünntes Campusleben wie im Oktober, oder wir sind schon wieder im nächsten Lockdown. Als ÖH JKU sind wir jedenfalls auf alles vorbereitet und werden flexibel reagieren.

Flexibel reagieren ist schön und gut, aber brauchen wir nicht lieber Planungssicherheit, wie es mit den Lehrveranstaltungen im Sommersemester weitergeht?

Auf jeden Fall, Planungssicherheit ist Priorität Nummer eins. Ich habe deswegen auch intensiv darauf gedrängt, dass die Lehrenden diesmal die Abhaltungsart rasch kommunizieren. Ab 10. Februar werden die LVAs im KUSSS ersichtlich sein, dann sollten die Abhaltungsarten sehr schnell eingetragen werden, damit man gut planen kann. Sollte das bei LVAs nicht der Fall sein, werden wir uns als ÖH JKU bemühen, dass die Abhaltungsart rasch nachgetragen wird. Wenn es diese Planungssicherheit für alle Studierenden gibt und wir die Erst- und Zweitsemestrigen ins Campusleben integrieren, dann können wir das Sommersemester trotz Corona zum Erfolgssemester machen!