Reform der Bachelorarbeit Soziologie

Die Studienvertretung Soziologie hat sich in den letzten Monaten im Rahmen der Studienkommission erfolgreich für eine Reform der Bachelorarbeiten eingesetzt. Ziel war es, den Studierenden mehr Flexibilität im Studium zu ermöglichen. Insbesondere das bestehende System der Bachelorarbeiten, das in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen bei den Studierenden geführt hat, sollte effizienter gestaltet werden. Bisher galt die Einschränkung, eine Bachelorarbeit im Rahmen einer Lehrveranstaltung verfassen zu müssen. Es erreichten uns in der Vergangenheit immer wieder Meldungen von Studierenden, die ihre Chance, eine Bachelorarbeit in ihrem Wunschfach zu verfassen, „verpasst“ haben. Wer beispielsweise im dritten Semester die erste soziologische Vertiefung belegt hat und erst gegen Ende des Bachelorstudiums feststellt, dass diese Vertiefung thematisch ideal für die Anfertigung der Abschlussarbeit aufgrund der eigenen Interessenlage geeignet gewesen wäre, musste sich bisher anderweitig arrangieren, da die nachträgliche Abgabe eines Exposés nach Noteneintragung nicht möglich war. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie konnten wir eine Entkoppelung der Bachelorarbeit von einer spezifischen Lehrveranstaltung sowie ein begleitendes Seminar erreichen. Damit verbunden sind weitere Änderungen verbunden:

Wissenschaftliches Arbeiten

Die Lehrveranstaltung „VU Wissenschaftliches Arbeiten in der Soziologie“ (6 ECTS) wird in „Wissenschaftliches Arbeiten I“ (3 ECTS) und „Wissenschaftliches Arbeiten II“ (3 ECTS) geteilt. Der erste Teil ist nun verpflichtender Bestandteil der StEOP und behandelt wie bisher die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. „Wissenschaftliches Arbeiten II“ kann nun nach Abschluss aller soziologischen Grundlagenfächer und dem Erwerb von weiteren 60 ECTS belegt werden und bereitet auf das Verfassen der Bachelorarbeit vor. Inhaltlich beschäftigt sich die neu geschaffene Lehrveranstaltung unter anderem mit den formalen Anforderungen an eine Bachelorarbeit, der Gestaltung eines Exposés und bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihre Bachelorarbeit mit der LVA-Leitung und anderen Studierenden zu diskutieren.

Bachelorarbeiten

Es ist nun möglich, die Bachelorarbeit nicht nur in Verbindung mit spezifischen Lehrveranstaltungen (Soziologische Vertiefungen etc.) zu schreiben, sondern auch im Rahmen der neuen Lehrveranstaltung "Wissenschaftliches Arbeiten in der Soziologie II / Konzeption wissenschaftlicher Arbeiten und Planung der Bachelorarbeit". Bei dieser Option können Thema und Betreuung individuell gewählt werden. So ist es beispielsweise möglich, die Abschlussarbeit zu einem Thema zu schreiben, das bereits in einem früheren Semester behandelt wurde. Die Reform ermöglicht den Soziologiestudierenden somit mehr Flexibilität bei der Erstellung der Bachelorarbeit. Die formalen Vorgaben bleiben unverändert.

StEOP

Die Studieneingangs- und Orientierungsphase (StEOP) umfasst nun die Lehrveranstaltungen „VU Einführung in die speziellen Soziologien“ (6 ECTS) und „Wissenschaftliches Arbeiten I“ (3 ECTS) im Ausmaß von weiterhin 9 ECTS. Darüber hinaus werden die Lehrveranstaltungen „VU Grundbegriffe und Grundzüge der Politik“ sowie „KS English for Social Scientists: Receptive Skills“ in den Pool jener Fächer aufgenommen, die vor dem positiven Abschluss der StEOP absolviert werden können. Insgesamt können nun 36 ECTS statt bisher 30 ECTS im ersten Semester absolviert werden.

Übergangsbestimmungen

Die Reform tritt mit dem Wintersemester 2023/24 (1.10.2023) in Kraft. Studierende, die "Wissenschaftliches Arbeiten" bereits nach dem alten System mit 6 ECTS abgeschlossen haben, erhalten die Möglichkeit, "Wissenschaftliches Arbeiten II" und damit die Möglichkeit, eine Bachelorarbeit zu verfassen, optional als freie Studienleistung nachzuholen.

Curriculum im JKU-Studienhandbuch

Wir empfehlen allen Studierenden und Studienanfänger·innen wie immer, das Curriculum genau zu lesen. Zu finden ist die neue Fassung vom 20.06.2023 im Studienhandbuch unter https://studienhandbuch.jku.at/texte/1022_15_BS_Soziologie.pdf.

Wir bedanken uns beim Institut für Soziologie der JKU für die konstruktive und engagierte Zusammenarbeit. Ebenso gilt unser Dank allen Studierenden, die uns auf aktuelle Probleme hingewiesen haben. Ihr habt diese aus unserer Sicht sehr positive Reform erst möglich gemacht. Die Studienvertretung Soziologie erhofft sich durch die Reform der Bachelorarbeiten mehr Flexibilität im Studium, eine intensivere Betreuung und damit einhergehend eine höhere Qualität der Abschlussarbeiten sowie eine stärkere Berücksichtigung individueller Interessen.

Die Studienvertretung Soziologie steht Euch immer mit Rat und Tat zur Seite:
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